Evangelisches Bildungswerk München e.V.

Glaube

  1. Das Urchristentum Armeniens (RL)
    Armenien gilt als der erste christliche Staat der Welt, in dem sein König Trdat III. um 314 n. Chr. das Christentum zur Staatsreligion erklärte. Seitdem ist Armenien mit dem Christentum eng verbunden. Seit der Spätantike wurde das Land Opfer verschiedenster Eroberungen, Eroberungsversuche und Fremdherrschaften. Es musste unter der Herrschaft vieler Mächte stehen: persich, griechisch, römisch, arabisch, russisch, osmanisch … Armenien wurde kurz nach dem ersten Weltkrieg unabhängig und dann schnell wieder Teil der Sowjetunion bis zur neuen Unabhängigkeit am 21.09.1991. Trotz unzähliger Fremdherrschaften gehören heute 90 % der armenischen Bevölkerung der armenischen Apostolischen Kirche an. Die Regierung unterstützt die Kirche, die inoffiziell als nationaler Glauben gilt, auch wenn Religionsfreiheit in der Verfassung Armeniens verankert ist.
    https://www.sueddeutsche.de/politik/armenier-und-kirche-die-erste-christliche-nation-der-weltgeschichte-1.3932926
    https://de.wikipedia.org/wiki/Armenien
    https://www.bundesarchiv.de/DE/Content/Virtuelle-Ausstellungen/Der-Volkermord-An-Den-Armeniern/der-volkermord-an-den-armeniern.html
  2. Die Stimme des 3.000 Jahre alten Priesters (RL)
    Seine Leiche predigt noch nicht. Vielleicht hat er selbst nie gepredigt. Aber Priester war er und gesprochen hat er auch. Das enthüllen seine Überreste aus Ägypten. Auf seinem Sarkophag steht „Nesyamun, die wahre Stimme“. Und der Stimmtrakt der Mumie wurde mitbalsamiert, was für die Forschung eine große Hilfe ist. In unserer Zeit sind Scans und 3D-Drucker in der Lage, Stimmen zu reproduzieren. Man hört also, wie die Stimme des Priesters war. Wenn die Technik sich verbessert, und davon geht man aus, wird es nicht bei einem einzigen Ton bleiben. Und die Toten werden sprechen. Man kann nur hoffen, dass die Predigten im alten Ägypten interessant waren.
    https://www.fm1today.ch/welt/so-klingt-die-stimme-einer-3000-jahre-alte-mumie-136287877
    https://www.archaeologie-online.de/artikel/2002/ein-priester-in-3d/
  3. Künstliche Crannógs, Kelche, Kult? (RL)
    Was haben diese sehr alten künstlichen Inseln (Crannógs) zu bedeuten? Es gibt um die 600 davon, die entdeckt wurden, und sie sind in zahlreichen Seen und Flüssen in Schottland und Irland überall verteilt. Man weiß jetzt, sie sind neolithisch, d.h. aus der Jungsteinzeit (ab 5.800 v. Chr.) und viel älter als man zuerst dachte. Noch rätselhafter ist, dass die Menschen Porzellan in gutem Zustand um die künstlichen Inseln ins Wasser warfen. ArchäologInnen vermuten, dass die Bevölkerung dieser Zeit Rituale bzw. Übergangsrituale auf den Inseln durchführte. Die Keramik wegzuwerfen, wäre dann Bestandteil der Rituale gewesen. Die Crannógs sind getrennt vom Festland und von den Siedlungen. Sie sind abgesondert. Absonderungen haben oft mit Religion zu tun. Es gibt keine Begräbnisse dort, sondern nur Kelche im Wasser. Mysterium hat auch oft mit Religion zu tun.
    https://www.nationalgeographic.de/geschichte-und-kultur/2019/06/archaeologen-staunen-kuenstliche-inseln-aelter-als-stonehenge
  4. Die Hexen müssen draußen bleiben (RL)
    Was man früher für eine Sonnenuhr gehalten hat, war vielleicht keine. Eher rund, mit einem zentralen Punkt und abstrahlenden linearen Ritzungen stehen diese Strukturen versteckt auf Steinen zweier mittelalterlicher Kirchen in England. Diese Markierungen befinden sich nahe am Kirchenboden und im Schatten. Wenn man sie mit anderen Symbolen zur Hexen- und Geisterabwehr vergleicht, gibt es Ähnlichkeiten. Die Linien symbolisieren Barrieren und Labyrinthe, die das Böse verwirren oder fernhalten. Aber man schließt nicht aus, dass die Steine mit den Ritzmustern doch Sonnenuhren auf anderen Gebäuden waren. Später hätte man sie abmontiert und für den Bau der Kirchen benutzt. Es heißt: Man stellt sich weiterhin Fragen und hofft auf weitere Funde, die entweder die Interpretation der Hexenabwehr bestätigen oder verwerfen.
    https://www.wissenschaft.de/geschichte-archaeologie/hexenabwehr-statt-sonnenuhr/
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