Evangelisches Bildungswerk München e.V.

Aus der Geschäftsstelle

Von der Bildung eines Besoffenen

Es ist Mittag. Ich komme von der Schule nach Hause. Niemand ist da. Germknödel gibt es. Die Soße steht in einer Schale daneben. Hmmm, die Soße ist lecker. Ich nehme noch einen Löffel. Und noch einen. Und noch einen.
Dann werde ich müde. Ich muss für die Mathearbeit morgen lernen. Aber ich kann die Augen nicht aufhalten, schlafe ein. Als ich aufwache, ist es draußen dunkel. Hilfe, wo bin ich? Ich schlafe gleich wieder ein. Dann weckt mich meine Mutter. Mir dreht sich alles. Ich packe meine Schulsachen. Verdammt, ist heute nicht Mathearbeit?
Der Lehrer verteilt die Aufgaben. Ich verstehe überhaupt nichts. Gebe ein leeres Blatt ab. Der Lehrer sieht mir an, dass etwas nicht stimmt. Ich gehe nach Hause. Bin offiziell krank.
Heute weiß ich: Ich war – besoffen! Seit dem Vortag. Die Soße meiner Mutter war mit viel Wein versetzt.
In der Mathearbeit habe ich die einzige Sechs meiner Schullaufbahn. Und meine Mutter lacht. Bin ich erleichtert. Keine Schimpfe. Vergebung erfahren ist so was Schönes. Göttlich! Wie Weinsoße.

Herzliche Grüße
Felix Leibrock

Geschäftsführer des Evangelischen Bildungswerks, Pfarrer, Autor

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