Evangelisches Bildungswerk München e.V.

Glaube

  1. Rom ermahnt Rom (RL)
    Im Juni hat der Vatikan gedroht, seine diplomatischen Beziehungen mit Italien zu prüfen, wenn das Land ein neues Antidiskriminierungsgesetz zugunsten der LGBTQI+ Bewegung verabschiedet. Dieser Konflikt ist interessant, weil er deutlich zeigt, wie Rechte von verschiedenen Gruppen miteinander in Konflikt geraten. Hier geht es um die Religions-, Meinungs- und Gewissensfreiheit versus Antidiskriminierungsgesetze. Der Vatikan befürchtet, diese Freiheiten zu verlieren, wenn er seine Position über LGBTQI+ nicht mehr äußern darf (z. B. an den katholischen Schulen, in den Pfarreien, in der katholischen Presse usw.). Es wäre der Fall, wenn die Position des Vatikans unter einem neuen Gesetz als diskriminierend gälte und strafbar wäre. Wir verstehen das Dilemma und beobachten die Diskussion mit Spannung.
    https://www.evangelisch.de/inhalte/187544/22-06-2021/vatikan-gegen-geplantes-anti-diskriminierungsgesetz-italien
  2. Das Kind im Jenseits (RL)
    Das Grab befindet sich bei der villa rustica nahe Erkelenz-Lützerath. Das aus dem 4. Jh. stammende fünf- bis siebenjährige Kind liegt außerhalb des Landgutes der Villa in einem Kammergrab. In zwei Nischen neben dem Sarg fanden die ArchäologInnen elf Keramikgefäße und ein Messer. Das Kind trug am Hals ein Amulett. Körper und Seele, auch die eines Kindes, brauchen Sicherheit im Jenseits. Die Gegenstände bereiten das Kind für seine Reise vor und sorgen dafür, dass es ihm gutgeht. Geschirr und Amulett lassen vermuten, dass die Menschen dort eine ganzheilige Sicht des Todes hatten: Körper und Geist untrennbar geeint.
    https://bodendenkmalpflege.lvr.de/de/aktuelles/fund_des_monats/2021/fund_des_monats_juni_2021.html
  3. Babyn Jar und die klappbare Synagoge (RL)
    Die Ukraine gedenkt des fürchterlichen Massakerers von Babyn Jar mit einer neuen Synagoge, die gleichzeitig als symbolisches Denkmal und Gebetsort dient. Die Nazis ermordeten am 29. und 30. September 1941 mehr als 33.000 Juden in der Schlucht von Babyn Jar in der Nähe von Kiew. Die Synagoge ist nicht nur klappbar wie die hebräische Bibel (Tanach), sondern auch sehr schön, mit Holzschnitzereien und bunt mit Symbolen und Buchstaben bemalt. Im englischen Artikel (Link) kann man Bilder der Synagoge sehen, die erstaunlich sind. So ein Monument ist beispiellos. Nach ihm werden andere Bauten folgen: Zwei Museen, ein Denkmal mit den Namen der Ermordeten und ein spirituelles Zentrum. Wenn alles fertig ist, wird das Holocaust-Denkmal von Babyn Jar das größte der Welt sein.
    https://www.dw.com/de/symbolische-synagoge-bei-kiew-er%C3%B6ffnet/a-57533854
    https://www.dezeen.com/2021/04/23/pop-up-synagogue-babyn-yar-manuel-herz-architects-pop-up-book/
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