Evangelisches Bildungswerk München e.V.

Glaube

  1. Denkraum zum Gemeinderaum (Se)
    Im August war Margot Käßmann bei uns in der Kirchengemeinde und ich konnte es kaum glauben: der Saal war brechend voll! Okay, Margot Käßmann ist keine Unbekannte, aber : im August! Und wissen Sie, was am schönsten war: so viele Menschen zu sehen, ihnen in die Augen schauen, sie anzulächeln, mit ihnen zu reden, zu lachen. Möglich wurde diese Begegnung, weil sich ein paar Menschen engagiert haben und in diesem besonderen Fall, bedingt durch die Corona-Verschiebungen, sehr viel Ausdauer bewiesen haben. Wie genial ist das? Menschen machen das, weil sie Freude daran haben. Und wissen Sie, was noch supertoll ist? Wir, in unseren Kirchengemeinden, haben Räume, wo wir so etwas machen können. In einer Zeit, wo hohe Mieten und die Frage, wie viel Raum man sich leisten kann, entscheidende Themen sind. Was für einen Wohlstand haben wir als Kirchengemeinden da, ein „Raumwohlstand“ sozusagen. Und wir haben nicht nur den gemauerten Gemeinderaum; da gibt es auch eine Gemeinde. Sie kann noch viel sicht- und spürbarer werden, wenn wir uns etwas einfallen lassen. Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, sich zu engagieren? Oder engagieren Sie sich und überlegen Sie, was Sie Neues machen oder was Sie verändern könnten?
    Kommen Sie zu uns ins ebw und wir denken gemeinsam drüber nach.
    Am Donnerstag, den 6. Oktober kommt Martin Simon vom Amt für Gemeindedienst (afg) für einen Abend zu uns und unterstützt uns mit seiner Erfahrung als Gemeindeberater. Die Veranstaltung beginnt um 18 Uhr und dauert bis um 20.30 Uhr.
    Hier der Link zur Anmeldung: https://ebw-muenchen.de/kalender/5459/422-b22
  2. Keine Pflicht zum Religionsunterricht (RL)
    Trennt sich der Staat tiefer von der Religion? Privatschulen in Baden-Württemberg brauchen auf jeden Fall keinen Religionsunterricht mehr anzubieten, um staatlich anerkannt zu werden. Das Regierungspräsidium Tübingen hatte die Ulmer Schule 2019 anerkannt. Die Schulträgerin klagte gegen die gesetzlichen Anforderungen an öffentliche Schulen, das Fach Religionslehre zu unterrichten. Sie verlor in der ersten Instanz. Bei der zweiten hatte sie aber Erfolg. Der Verwaltungsgerichtshof kippte das erste Urteil und entschied, einer Rechtsprechung vom Bundesverwaltungsgericht entsprechend, dass die Schulen unter dem Privatschulgesetz Religion weglassen und trotzdem die Anerkennung behalten dürfen. https://www.t-online.de/region/ulm/id_100022214/privatschulen-muessen-keinen-religionsunterricht-anbieten.html
  3. Hin und her der Orthodoxie (RL)
    Alles schaukelt gerade stark in der orthodoxen Kirche. Die ukrainische Kirche trennt sich im Mai 2022 vom Moskauer Patriarchat, weil es Putins Krieg unterstützt. In den besetzten Gebieten aber zwingt Russland die gespaltene ukrainische Kirche, sich wieder mit Moskau zu vereinen. Fast zeitgleich erkennt das Ökumenische Patriarchat von Konstantinopel, Oberhaupt aller orthodoxen Kirchen der Welt, die im Jahr 1967 getrennte nordmazedonische Kirche an. Zwar nicht als unabhängig, aber Gespräche mit Serbien sind im Gang. Wie der politische Kompromiss aussieht, liest man in den Links unten. Die Realität ist: Die weltliche Politik bestimmt, welche Kirche sich in der Orthodoxie trennt oder versöhnt. In beiden Fällen.
    https://www.die-tagespost.de/kirche/weltkirche/mazedonischer-zankapfel-art-228462
    https://www.br.de/nachrichten/kultur/ukrainisch-orthodoxe-kirche-loest-sich-von-moskauer-patriarchat,T76T63C
  4. Ich bin nicht, wer ich denke (RL)
    Der Buddhismus stellt Descartes auf den Kopf, denn es heißt nicht: Cogito ergo sum, sondern ich bin, wenn ich nicht denke, und was ich denke, das bin ich nicht. Der Buddhismus ist also eine anti-identitäre Lehre, die nach Leere strebt. Gärten sind im Zen-Buddhismus Orte der Leere und heißen deshalb auf Japanisch trockene Landschaften. Wasser? Pflanzen? Gibt es nicht. Reize dürfen die Meditation nicht stören. Der Planet Mars ist also ein idealer Platz für einen Zen-Garten. Und es gibt ihn jetzt. Der Perseverance-Rover genannt Percy hat zufällig einen Zen-Garten auf Mars erschaffen. Und da es im Buddhismus keinen Zufall gibt, ist der Zen-Garten genau, wo er sein sollte. Die erste Religion sichtbar im All.
    https://www.sueddeutsche.de/panorama/mars-rover-perseverance-nasa-zen-garten-1.5582799
  5. Trendig macht abhängig (RL)
    Ayahuasca, schon gehört? Wir raten eigentlich davon ab. Eine südamerikanische Religion ist vom Urwald in die Städte gekommen. Die Ureinwohner nutzen durch ihre Schamanen den Pflanzensud Ayahuasca seit Generationen vielfältig: In der Medizin, aber auch um zu übernatürlichen Welten zu gelangen. Die sehr alte Tradition überlebte die Missionare, die Religion und Droge verboten. Seit dem 20. Jh. entstehen sogar neue Ayahuasca-Gemeinden innerhalb und außerhalb Südamerikas. In Brasilien verabreichen Schamane die Droge bei religiösen Zeremonien legal. Aber neulich haben sich Promis wie Lindsay Lohan, Tori Amos oder Sting darauf gestürzt und werben für die Droge im Netz. Dabei verdienen die Schamanen. Die Brühe ist jedoch nicht ungefährlich und man weiß nicht genau, wie stark sie abhängig macht. Deswegen: Nein.
    https://www.geo.de/magazine/geo-chronik/18795-rtkl-halluzinogener-pflanzensud-ayahuasca-ein-zaubertrank-aus-dem-urwald
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