Evangelisches Bildungswerk München e.V.

Glaube

  1. Hilft der Verzicht? (RL)
    Ausgerechnet, weil es so viele Skandale und Austritte gibt, sollte die katholische Kirche auf Staatsleistungen verzichten. Eine gewagte These. Für den Theologen und Ökonomen Bernhard Emunds ist es aber der Weg. Eine Ablösezahlung in Milliardenhöhe vom Staat kann sich die Kirche politisch nicht leisten. Obwohl man es weiß, haben sich bisher Bund, Länder und Kirchen auf keine Lösung für das Ende der Staatsleistungen geeinigt. Emunds hat aber gerechnet: Die Diözesen sind gut ausgestattet und brauchen die stattliche Finanzierung nicht. Eine faire Verteilung der Gelder zwischen armen und reichen Diözesen und eine bessere Transparenz wären nötig, um Vertrauen zu gewinnen, sonst nichts.
    https://www.kath.ch/newsd/missbrauch-massenaustritte-kirche-soll-vollstaendig-auf-staatsleistungen-verzichten/
  2. Die Paläoanthropologie befördert Naledi (RL)
    Im Bereich Kultur haben wir über die älteste Schrift der Welt geschrieben, jetzt reden wir über das älteste Grab. Homo naledi aus Südafrika lebte ca. 100.000 Jahre vor den Neandertalern und Homo sapiens, die bisher als die ersten galten, die die Toten bestatteten. Jetzt gibt es Indizien dafür, dass Naledi dies auch tat. Ein Forschungsteam entdeckte mehr als 1.800 Knochenfragmente, die in einer Kammer begraben waren. Weitere spätere Funde stützen die These, dass es sich um ein Grab handelt. Bedenken gibt es aber auch. Wasser hätte die Skelette in die Kammer gespült und Sedimente hätten sie überdeckt. Aber der Studienautor John Hawks denkt dagegen, dass die Beweise eindeutig sind: da „die Bestattungen die bestehenden Schichten der Höhle unterbrechen.“ Die Diskussion ist noch offen: Spielt die Größe des Gehirns eine Rolle? Hat Naledi Feuer gemacht? Wir warten die Peer-Reviews ab.
    https://www.nationalgeographic.de/geschichte-und-kultur/2023/06/homo-naledi-aelteste-bestattungen-der-menschheit
  3. Immer weniger Stress beim Übersetzungsprozess (RL)
    Es gibt ca. 7.100 Sprachen in der Welt. 700 davon haben ihre Übersetzung der Bibel und 6.400 haben keine. Die künstliche Intelligenz hilft jetzt. Zwei Wissenschaftler haben vor, die Bibel in seltene Sprachen mithilfe der KI zu übersetzen. Joel Mathew und Ulf Hermjakob haben den „Greek Room“ entwickelt. Die neue Technologie rationalisiert den Prozess der Bibelübersetzung und macht es möglich, das Buch der Bücher schnell und zuverlässig in andere Sprachen zu übersetzen. Die Technologien für die Verarbeitung der Sprachen haben in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht. Die Forschung arbeitet dran, die Lücken zu schließen. Wenn sie es geschafft hat, wird die KI den Bibelübersetzungsprozess erheblich verkürzen und die Qualität der Übersetzungen verbessern. Wir werden sehen.
    https://religionnews.com/2023/07/05/usc-researchers-use-ai-to-help-translate-bible-into-very-rare-languages/
    https://www.researchgate.net/publication/368159806_User_Study_for_Improving_Tools_for_Bible_Translation
  4. Das Impressum ist dumm (RL)
    Ein Impressum für Blogs und Internetseiten mit Privatadresse zu verlangen, ist diskriminierend. Manche Gruppen sind oft gegenüber Angriffen schutzlos, in diesem Fall ein jüdischer Blog. Sie müssen sich dann entscheiden zwischen keinem Internetauftritt oder ihrer Privatadresse für alle sichtbar. Ein jüdischer Blogger hatte im Impressum von talmud.de geschrieben, dass er seine Anschrift nur auf Nachfrage übermitteln würde. Die Landesanstalt für Medien NRW entschied aber, dass die Internetseite die Anbieterkennzeichnungspflicht verletzte. Und zack war der Blog offline. Der Blogger zog seine Sicherheit vor. Seine Meinungs- und Redefreiheit waren aber erlöscht. Man kann eine Adresse kaufen, das geht. Aber die Diskriminierung liegt genau dort: Jede gefährdete Person muss zum Selbstschutz zahlen. Eine Zwischenlösung gibt’s anscheinend, weil der Blog wieder online ist, aber momentan sieht die Situation so aus: Wer gefährdet ist, riskiert viel, wenn er seine Privatadresse veröffentlicht, und wenn er das nicht tun will, muss er schweigen.
  5. Gottesdienstvertretung (Lei)
    Sie suchen eine Gottesdienstvertretung? Pfarrer Dr. Felix Leibrock, Leiter des Evangelischen Bildungswerks, steht dafür gerne zur Verfügung, wenn es zeitlich passt. Sie erreichen ihn am besten per Mail: felix.leibrock@ebw-muenchen.de
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