Glaube

Elfenbein im Reliquienschrein (RL)

 

In der Gemeinde Irschen in Österreich wurde im Jahr 2022 in einer wenig bedeutenden Kirche ein 1.500 Jahre alter Reliquienschrein entdeckt. Unter anderem befand sich in dem Marmorschrein eine zerbrochene, verformte, aber kunstvolle Reliquiendose aus Elfenbein. Solche Reliquiare enthalten meistens das, was die Kirche als das Heiligste besitzt. In diesem Fall handelte es sich um die erste Pyxis (Hostienbehälter), die jemals in Österreich gefunden wurde. Weltweit gibt es nur 40 solcher Elfenbeindosen. Es ist eine Sensation, auch wenn das Objekt stark beschädigt ist. Derzeit untersucht, trocknet und restauriert man die Wunderdose. Eine so wertvolle und seltene Reliquiendose lässt man nicht im Stich. Informationen darüber, wie sie aussieht, welche Figuren darauf abgebildet sind und warum, finden Sie im Link. Die Gemeinde Irschen ist bereits für ihre Funde und Geschichte bekannt, wir bleiben dran.

https://www.archaeologie-online.de/nachrichten/1500-jahre-alter-reliquienschrein-bei-grabungen-entdeckt-5964/

 

 

Maria geköpft (RL)

 

Wer hat die Marienstatue im Linzer Dom geköpft? Sie zeigte eine gebärende Maria auf einem Berg. Die Statue war Teil des Projekts „DonnaStage“ zum Thema Frauenrollen, Familienbilder und Geschlechtergerechtigkeit. Irgendjemand mochte die Statue nicht. Was hat das zu bedeuten? Die Künstlerin Esther Strauss denkt, dass es noch Menschen gibt, „die das Recht von Frauen an ihrem eigenen Körper in Frage stellen“ und dass, wenn eine Skulptur dem Patriarchat nicht dient, sie schutzlos ist. Wir sehen zwei Seiten: Manche Gläubige sind traditionell und von dem, was sie als Provokationen verstehen, nicht begeistert. Die anderen versuchen, eine andere Sicht auf die Dinge zu zeigen. Haben traditionelle und progressive Menschen versucht, miteinander zu reden? Es ist nicht klar. Was klar ist: Beide existieren und haben das Recht dazu. Lösung? Der Kopf bleibt dran und die Statue ist nur für diejenigen zugänglich, die sie sehen wollen.

https://www.kath.ch/newsd/moderne-marienstatue-in-linzer-dom-gekoepft/

 

 

Binnen kurzem Yad-Vashem (RL)

 

Yad Vashem befindet sich in Israel und ist 70 Jahre alt. Es gibt die Überlegung, zum ersten Mal eine Gedenkstätte für die Shoah außerhalb Israels zu bauen, und zwar in Deutschland. Der Antisemitismus wächst, Menschen leugnen öffentlich die Shoah und verharmlosen den Holocaust. Die UNESCO warnte neulich vor einer künstlichen Intelligenz, die historische Fakten verfälscht und widerspricht. Alles ist möglich, aber das wollen wir nicht. Ein neues Bildungszentrum in Deutschland zu gründen, wäre ein Schritt in die richtige Richtung. Das Bildungszentrum wäre für Schüler und Schülerinnen sowie für ein breites Publikum offen. Yad Vashem führt eine Studie durch, sucht nach Kooperationen und will sich in Deutschland vernetzen. Yad Vashem ist Profi in Sache Bildung. Deshalb wäre es für Deutschland ein Gewinn, wenn wir es hier hätten. Und wir wissen im ebw, dass Bildung nie verkehrt ist.

https://www.evangelisch.de/inhalte/231403/01-07-2024/yad-vashem-plant-machbarkeitsstudie-neues-holocaust-bildungszentrum-deutschland