Evangelisches Bildungswerk München e.V.

Buch des Monats: Dienstfahrt nach Polen

rezensiert von Viola Roth, Praktikantin im ebw (September/Oktober 2013)

„Dienstfahrt nach Polen“ ist ein Kriminalroman von Matthias Wilke und ist 2010 im verbum Verlag erschienen. Die Handlung spielt in Ludwigsberg, wo Kriminalhauptkommissar Peter Deininger zu einem neuen, rätselhaften Fall gerufen wird. Ein anonymer Anrufer gab einen Hinweis zur Wohnung der 31jährigen Danuta Kowalski. Deininger findet die Wohnung in einem sehr aufgeräumten, klinisch sauberen Zustand vor, von Danuta fehlt jede Spur. Ganz in der Nähe der Wohnung wird ein Messer gefunden, welches auf ein Kapitalverbrechen hinweist. Im Laufe der Ermittlungen fällt deshalb der Verdacht auf Danutas Exfreund Lutz, sie ermordet zu haben, und wird festgenommen.
Während Deiningers Kollegen davon ausgehen, dass Danuta ermordet wurde, zweifelt er selbst jedoch am Tod der verschwundenen Frau.
Aufgrunddessen reist er mit seiner Freundin Marlena, die Danuta vom Sportkurs im Fitnesstudio kennt, nach Polen, um dort seine Ermittlungen fortzusetzen.
Während seiner Suche nach Danuta, wird seine Freundin Marlena entführt.
Zentral hierbei ist der große Täuschungsversuch von Danuta, die ihren Tod mit Hilfe ihrer drei Freunde Lutz, Marek und Olek vorgetäuscht und sich eine neue Identität beschafft hat, da sie Entschädigungszahlungen für Zwangsarbeiter in der NS-Zeit veruntreut hat.

„Dienstfahrt nach Polen“ ist ein in kurzen Kapiteln gegliedertes Buch, das gut verständlich geschrieben ist. Die Geschichte ist anfänglich mit Zeitsprüngen versehen, um das Thema der Zwangsarbeit in der NS-Zeit aufzugreifen. Die Einarbeitung des Themas in die Geschichte gelingt dem Autor leider nur bedingt, da der Zusammenhang mit der Hauptstory fehlt.
Auch wenn am Anfang des Buches der Sachverhalt schon klar dargestellt wird, fesselt der Kriminalroman den Leser durch die, sich durch das ganze Werk durchziehende Spannung.
Das Buch ist für jeden geeignet, der sowohl einen informativen Anspruch an ein Buch stellt, als auch gut unterhalten werden möchte.
„Dienstfahrt nach Polen“ ist für mich ein sehr lesenswertes Buch, da es eine wichtige Thematik aufgreift und zum Nachdenken anregt, die Hauptgeschichte mich aber gleichfalls in den Bann gezogen hat und man nicht mehr aufhören konnte zu lesen.

Dienstfahrt nach Polen
Autor Matthias Wilke
Kirchsahr/Eifel
erschienen im August 2010
288 Seiten
antiquarisch oder beim Autor erhältlich

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