Evangelisches Bildungswerk München e.V.

Kultur

  1. Leid statt Erholung in der Kinderkur – Verschickungskinder (So)
    Bundesweit gab es zwischen den 1950er bis 1990er Jahren rund 1.000 sogenannte Kindererholungsheime. In vielen von ihnen wurden Kinder gedemütigt, misshandelt und traumatisiert. Jahrzehnte später öffnen sich die ehemaligen Verschickungskinder und erzählen von ihrem Leid, wie in der Dokumentation von Planet Wissen.
    Auch wir lassen ein ehemaliges Verschickungskind zu Wort kommen: Anja Röhl, Sonderpädagogin und Publizistin. Sie zeigt in Ihrem Online-Vortrag mit Gespräch am 14. März, welches System hinter den Kinderkuren stand und geht möglichen Ursachen für die dort herrschende Gewalt nach.
  2. Unter dem Asphalt der Wald (RL)
    Straßenbauarbeiten haben in Burgfarrnbach bei Fürth einen jahrhundertealten Bohlenweg sowie Reste einer Steinpflasterung von 1790 unter einer Straße enthüllt. Die Gemeindechronik von 1592 verrät uns, dass es einen Bohlenweg gab, der durch den Ort verlief und Teil einer Route zwischen Nürnberg und Frankfurt war. Die Kommune pflegte den Weg und tauschte die beschädigten Holzbohlen aus. Man fällte die letzten Kiefern für die Restaurierung im Jahr 1773. 1790 pflasterte man den Weg, ohne sich die Mühe zu geben, die Bohlen zu entfernen. Zum Glück. Zusammen mit dem Bohlenweg tauchten Knöpfe, Hufeisen, eine Silbermünze und andere Objekte auf: Wer auf Pferden und in Karren auf Bohlen hüpft, verliert sein Hab und Gut und wir sammmeln.
    https://www.archaeologie-online.de/nachrichten/jahrhunderte-alter-bohlenweg-entdeckt-5789/
  3. Die Zähne sprechen (RL)
    Es ist bekannt, dass die Zähne uns viel sagen. Aber sie schweigen, wenn man wissen will, warum die Neandertaler ausstarben. Es ist nicht wahr, wie früher vermutet, dass die Mütter zu lange stillten und so Kinder daran hinderten, sich früh genug vielfältig zu ernähren. Die Mutter ist also nicht schuld. Eine Untersuchung der Milchzähne zeigt, dass die Mütter ihre Kinder wie heute nach fünf bis sechs Monaten abstillten. Die Ernährung der Kinder war bemerkenswert ähnlich wie unsere. Die Neandertaler verschwanden also nicht wegen Mangelernährung der Kinder. Ein Forschungsteam untersuchte vier 40.000 bis 70.000 Jahre alte Milchzähne und maßen die Zeit des Stillens. Es gab keine Anomalie. Die Zähne erzählten auch, dass die modernste der Mütter nicht in der Nähe vom Fundort lebte und 25 Tage nach der Geburt dorthin kam. Die anderen kamen aus der Region. Moralität der Geschichte: Die Zähne erklären viel, aber nicht alles. Wir bleiben mit der Frage um die Neandertaler richtig frustriert.
    https://www.archaeologie-online.de/nachrichten/kein-grund-auszusterben-4812/
    https://www.archaeologie-online.de/nachrichten/kindheit-und-jugend-in-bayern-im-fruehen-mittelalter-5783/
  4. Nach den Streifen greifen (RL)
    Die Künstlerin Andrea Sandner malt Streifen diesmal auf die Wand der Neuen Galerie im Höhmannhaus Augsburg. Das Werk wird nach Ende der Ausstellung verschwinden, deshalb lohnt es sich hinzugehen. Streifen sind in der Regel streng. Hier nicht. Die Farben leuchten so sehr, dass man den Eindruck bekommt, sie würden tanzen. Bis zum 31. März 2024 betrachtet man eine monumentale, aber fragile Malerei, die die Zeit nicht überstehen wird. 2022 hat Sandner den Kunstpreis des Landkreises Augsburg bekommen, zu Recht. Ihre Bilder sind beispiellos. Durch die Streifen und Linien hört man ganze Farbsymphonien. Es ist schön.
    https://museen-in-bayern.de/museen/detailseite-museum/neue-galerie-im-hoehmannhaus
    https://landkreis-augsburg-kultur.de/2022-andrea-sandner/
  5. Kegel auf der Insel (RL)
    Die Kegelrobben vermehren sich kräftig. Auf Helgoland gibt es ein Rekordjahr. Das größte Raubtier Deutschlands genießt viel Schutz und ist auch gut für den Tourismus. Hunderte von Kinderrobben kommen zwischen November und Januar zur Welt. Um die 800 diesmal. Es ist viel. Deswegen geht es auch darum, die Menschen vor den Robben zu schützen, weil die Menschen undiszipliniert sind und Fotos machen wollen. Es trennt sie jetzt also ein Zaun. 30 Meter Abstand müssen sein, egal wie oft die Menschen sich darüber beschweren. Das tun sie leider. Viele Menschen ahnen auch nicht, wie kräftig Robben sind. Zähne und Krallen sind scharf und bereit zum Einsatz. Unterschätzen Sie keine Robben!
    https://www.nationalgeographic.de/tiere/2024/01/rekordjahr-kegelrobben-helgoland-heuler

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